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Wissen auf Rädern – Rückschau

10. September 2024

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Wissen auf Rädern – Rückschau

Anlässlich des Autofreien Tag 2024 und Tag der Schiene am 22.09. hat die BVG es in Kooperation mit Berlin4Future erneut ermöglicht, dass die Klimatram zum rollenden Hörsaal wurde mit 5 Vorträge im Kontext des Klimawandels.

Dr. Maike Voss (Neues Handeln, Berlin) legte beeindruckend dar, in welchem Ausmaß unsere Gesundheit von erträglichen Temperaturen abhängt. Bei fortschreitender Erhitzung unseres Planeten sind wir alle von den steigenden Temperaturen betroffen. Europa erhitzt sich durch den Klimawandel besonders stark. Hier sind insbesondere für gebrechliche, einsame und des Deutschen nicht mächtige Mitbürger*innen Hilfsangebote enorm wichtig. Maike Voss‘ Appell an uns alle: Achtet auf die Menschen in eurer Umgebung, die unter der Hitze leiden und sich nicht gut selbst helfen können, und helft ihnen. Weitere Infos zu Hitze in Berlin unter https://www.berlin.de/umweltatlas/mensch/umweltgerechtigkeit/2022/karten/ und https://hitzeschutz-berlin.de/

Benedikt Heyl (Transport & Environment, Berlin) erklärte den Zuhörenden, wie die Planung von Autobahnen in Deutschland läuft und wo sie historisch ihre Wurzeln hat. Hättet ihr gewusst, dass die Avus die erste Autobahn Deutschlands war? Als sie 1921 eröffnet wurde, war sie jedoch zunächst nur eine Renn- und Teststrecke. Eine wichtige Erkenntnis aus dem Vortrag ist, dass in die Verkehrsplanung der induzierte Verkehr (der Verkehr, der durch den Bau neuer Verkehrsinfrastuktur entsteht) einberechnet werden sollte.

Grit Diesing (Berliner Regenwasseragentur) zeigte auf, welche Vorteile es hat, wenn sich Berlin weiter in Richtung Schwammstadt entwickelt. Weniger Notüberläufe der Kanalisation, Kühlung der Stadt in Hitzeperioden und Nutzung von gespeichertem Wasser zur Bewässerung. Dafür ist Entsiegelung notwendig. Sie verriet auch, dass unter dem Mauerpark ein Stauraumkanal gebaut wurde, der bis zu 7.400.000 Liter Wasser speichern kann. Weiterführende Informationen unter https://regenwasseragentur.berlin/ und https://www.berlin.de/sen/sbw/stadtdaten/geoportal/

Ragnhild Sørensen (Changing Cities, Berlin) berichtete von den Anstrengungen von Changing Cities, die Mobilitätswende in Berlin voranzubringen. Changing Cities organisierte den Fahrradvolksentscheid. Dieser führte mittelbar zum Berliner Mobilitätsgesetz von 2018. Leider wurden bisher nur 4,5% der bis 2030 fertigzustellenden Radwege gebaut. Es wurde ein Monitoring von Changing Cities aufgesetzt, um aufzuzeigen wo es besonders hakt. Infos dazu unter https://changing-cities.org/kampagnen/verkehrswende-monitor/das-radnetz/

Heiner von Marschall (Verkehrsclub Deutschland, VCD) verdeutlichte uns, wie viel Platz jedes parkende Auto in unserer Stadt beansprucht, nämlich 12m², häufig sogar, ohne dafür zu zahlen. Das ist die Größe eines durchschnittlichen Kinderzimmers in Deutschland. Autofahrende belegen damit im Schnitt 23 Stunden am Tag eine Fläche (den Parkplatz), die für viele andere, wichtigere Dinge genutzt werden könnte: für neue Tramlinien oder Busspuren, sichere Radwege, mehr Platz für Fußverkehr, bessere Aufenthaltsqualität, mehr Grünflächen und mehr Versickerungsflächen für eine klimaresiliente Stadt. Ein Teil der Parkplätze sollte auch zu Haltezonen werden für Liefer- und Ladeverkehr, Fahrdienste zur Personenbeförderung, Lieferdienste, Handwerker, Pflegedienste oder für kurzfristiges Halten von Privat-Kfz für Ein- und Aussteigen bzw. Ein- und Ausladen. Wie wollen wir also zukünftig den öffentlichen Raum nutzen?

Die Zuhörer waren begeistert von den Vorträgen und vom ungewöhnlichen „Hörsaal“ und konnten bei gleichzeitiger Stadtrundfahrt viele neue Informationen und Impressionen mit nach Hause nehmen.

Selbst in der RBB-Abendschau wurde anerkennend berichtet (https://www.rbb-online.de/abendschau/videos/20240922_1930.html, ab Minute 13‘35).

Vielen Dank an die BVG, die das ermöglicht hat. 

Mehr Infos unter: https://klimatram.berlin/sonderfahrten/ und https://tag-der-schiene.de/event/klimatram-wissen-auf-raedern/

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